Streik wegen KI-Einsatz: Videospiel-Sprecher gehen auf die Barrikaden

Videospiele sind nur halb so gut, wenn die Figuren nicht in der Lage sind, zu sprechen. Damit diese virtuellen Figuren zumindest in dieser Hinsicht zum Leben erweckt werden, nutzen Entwicklerstudios die Dienste von Synchronsprechern. Diese verleihen den Figuren in den Games die Möglichkeit, sich sprachlich auszudrücken. Auf diese Weise müssen die Spieler die Dialoge im Game nicht mitlesen, was je nach Spiel recht nervig werden kann. Manche Synchronsprecher erreichen sogar Legenden-Status. So zum Beispiel Charles Martinet, der über 30 Jahre lang Figuren aus dem Mario-Universum gesprochen hat. In diesem Zusammenhang verlieh er sogar Mario selbst eine Stimme. Doch im letzten Jahr war Schluss, denn Charles Martinet kündigte seinen Rücktritt an. Es wird gemunkelt, er sei etwas beleidigt dahingehend gewesen, dass seine Stimme nicht für den Mario Kinofilm genutzt wurde, obwohl er den Gamern über Jahrzehnte hinweg als Marios Stimme präsentiert wurde. Doch auch wenn es in diesem Falle vermutlich zu einem einvernehmlichen Ende der Zusammenarbeit kam, könnten andere Synchronsprecher zukünftig nicht so viel Glück haben.

Videospiel-Sprecher bangen um ihre Jobs – was ist der Grund dafür?

Tatsächlich gibt es in der Branche der Videospiel-Sprecher gerade eine große Angst und das ist die Angst vor dem dauerhaften Jobverlust. Grund dafür ist die Künstliche Intelligenz, denn diese könnte in der Zukunft dafür sorgen, dass die Sprecher nicht mehr gebraucht werden. Im kreativen Bereich geht die Sorge um, dass die KI immer mehr Arbeiten übernehmen könnte. Das betrifft nicht nur Autoren, sondern jetzt auch Sprecher. Denn mit der Hilfe von KI ist es ohne Probleme möglich, Dialoge zu kreieren, welche die Entwickler von Videospielen in ihren Titeln verwenden können.

Für die Entwickler würde diese Vorgehensweise zahlreiche Vorteile mit sich bringen. Denn die KI-Dialoge wären wesentlich günstiger, als weiter Synchronsprecher für die Games zu beschäftigen. Das Einsprechen der Dialoge ist sehr zeitaufwendig und nicht selten verbringen die Synchronsprecher unzählige Stunden pro Tag in der dunklen Aufnahmekabine. Bald könnte diese Beschäftigung aber zu einem trostlosen Ende kommen, denn einige Gamingentwickler haben bereits angekündigt, die Rolle der KI innerhalb der Videospiele zu prüfen. Der Hintergrund: Es wäre möglich, immense Kosten zu sparen.

Gaming: Streik der Synchronsprecher hat teilweise bereits Erfolg

Die Sprecher der Videospielbranche sind aber schon auf die Barrikaden gegangen und kämpfen um ihre Arbeitsplätze. Glücklicherweise gibt es bereits einige Studios, welche den Sprechern zugesichert haben, dass ihre kreative Arbeit nicht durch KI ersetzt werden kann. Dieses Zugeständnis wird aber wahrscheinlich nicht jeder Videospiel-Entwickler machen und daher könnte es für einige Videospiel-Sprecher harte Arbeit werden, ihre Jobs zu behalten oder neue ausfindig zu machen.